„Moin Moin“ – so begrüßt Stefan Vetter sein Team, seine Kunden und uns im Gespräch. Eine einfache norddeutsche Begrüßung mit viel Haltung dahinter. Ein Unternehmer, der mit seiner Firma Lausitzer Gebäudeservice GmbH nicht nur Gebäude sauber hält – sondern Menschen ernst nimmt, Werte vorlebt und Führung neu denkt. In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie Stefan seinen Weg gegangen ist, welche Hürden er überwunden hat – und was wir Unternehmer daraus lernen können.
1. Der Anfang – Ungeschönt, ehrlich, mit mehreren „Jobs“
Stefan erzählt, wie er mit 22 Jahren gegründet hat, nachdem er diverse Tätigkeiten ausgeübt hatte: Als Hausmeister, im Ladenbau, nachts Auslieferung für Apotheken, im Sicherheitsgewerbe. All das, um überhaupt Fuß zu fassen.
Er sagt: „Ich habe viele Jahre auch im Sicherheitsgewerbe selbstständig… ich war wirklich Security an der Tür… dann habe ich mich in das Versicherungsgewerbe reingemischt.“
Was wir daraus lernen: Unternehmertum startet selten glamourös. Es ist hart, erfordert Flexibilität – und oftmals mehrere Neben‑Jobs, bis sich eine klare Richtung ergibt.

2. Die klare Wende – Selbstständigkeit ernst nehmen
Aus dem wilden Nebeneinander von Tätigkeiten entstand bei Stefan der Wunsch nach Struktur: Er meldete ein Gewerbe an, legte den Fokus auf Hausmeister‑ und Gebäudeservice‑Dienstleistungen, setzte sich in eine UnternehmerSchulung und arbeitete daran, sein Unternehmen bewusst aufzubauen.
Ein Zitat: „Ich habe dann tatsächlich mich mal ein gutes Jahr auf die Schulbank gesetzt … wollte ein bisschen mehr wissen, wie wirklich Selbstständigkeit funktioniert.“
Die Lektion für uns: Der Übergang vom „ich mache irgendwie alles“ zum „ich baue gezielt mein Unternehmen“ ist eine entscheidende Phase. Schulung, Lernen, Ausrichtung sind hier essenziell.
3. Unternehmertum mit Menschen im Zentrum
Was Stefan auszeichnet: Er will Arbeit schaffen, er sieht den Mitarbeiter als Mensch, nicht als Nummer. Er hat klare Werte formuliert: Hashtags auf seinem Bild wie #saubereArbeit, #WirBietenIhnenFreizeit, #UntermStrichIch, #MaskeAb.
- „Saubere Arbeit“ heißt bei ihm nicht nur gutes Putzergebnis, sondern fair, transparent, menschlich.
- „Wir bieten Ihnen Freizeit“ spricht den Kunden‑Nutzen an: Wer Dienstleistung bekommt, gewinnt Zeit.
- „Unterm Strich Ich“ – beschreibt seinen Anspruch, Menschlichkeit, Authentizität, nicht Unternehmensmaschinerie.
- „Maske Ab“ – ein Aufruf zur Echtheit, zur Verletzlichkeit, zur Führung ohne Fassade.
Für dich als Unternehmer heißt das: Werte müssen erkannt, benannt und im Alltag gelebt werden. Nicht als Lippenbekenntnis, sondern als Führungsstil.

4. Wachstum – aber auf Augenhöhe
Heute führt Stefan knapp 40 Mitarbeitende – und er sagt selbst: „Ich möchte jeden mit Namen kennen und wissen, wie es seiner Familie geht.“ Gleichzeitig nennt er als Zielzahl „50“, denn darüber würde der persönliche Kontakt kaum noch möglich sein.
Er macht deutlich: Wachstum darf sein. Aber Wachstum darf nicht zulasten der Kultur und der Werte gehen. Sein Weg: Aufbau von Prozessen, Aufteilung in Abteilungen, klare Verantwortlichkeiten – damit er sich zurückziehen kann und trotzdem Führung bleibt.
Wichtig: Verantwortung abgeben, Vertrauen schenken – das sind markante Stichworte. „Loslassen, aber nicht allein lassen“ ist Stefan’s Credo.
5. Führung neu gedacht
Stefans Führung lässt sich an drei zentralen Aufgaben festmachen:
- Energie freisetzen – im Team, in der Organisation.
- Richtung geben – damit Energie nicht ziellos bleibt.
- Zukunft sichern – für das Unternehmen, die Mitarbeitenden, das gemeinsame Projekt.
Er spricht offen über eigene Fehler, Krebserkrankung als Zäsur, über seine persönliche Transformation. Damit zeigt er: Führung ist nicht nur Ergebnissteuerung, sondern Menschsein, Reflexion & Wachstum.
6. Der besondere Ansatz in der Gebäudereinigung – ein Beispiel für Dienstleistung mit Haltung
In einer Branche, die zumeist geprägt ist von Taktzeiten, Stechuhr, geringer Wertschätzung für Mitarbeitende, setzt Stefan auf andere Maßstäbe. Er sagt:
„Gebäudereinigung ist heute immer noch … dort gehen die Leute wirklich mit der Stechuhr kontrolliert, Wertschätzung so gut wie gar nicht vorhanden.“
„Wir haben … Agreement mit dem Kunden: Du kriegst eine geiler Basis. Dafür bist du bereit zu bezahlen.“
Diese Haltung zeigt: Auch in „klassischen“ Dienstleistungs‑Branchen mit hohem Wettbewerbsdruck lässt sich durch Werte, Qualität und Menschlichkeit differenzieren.
7. Der Blick in die Zukunft – Vision mit Impact
Stefan plant größere Projekte: Ein Zentrum für Sport, Ernährung, Kinderbetreuung – gekoppelt mit seinem Unternehmen. Nicht alles verraten, aber klar: Es geht um mehr als Dienstleistung. Es geht um Gemeinschaft, um Sinn, um Entwicklung.
Für dich heißt das: Wenn du Unternehmer bist, frage nicht nur „Wie mache ich Geld?“ sondern auch „Welchen Beitrag will ich leisten?“ Visionen mit Mehrwert ziehen Menschen an – Mitarbeitende, Kunden, Partner.

Fazit & Take‑aways
Die Geschichte von Stefan Vetter zeigt:
- Unternehmertum beginnt oft unaufgeregt und mit Einsatz.
- Lern‑ und Wachstumsbereitschaft sind entscheidend.
- Werte und Menschlichkeit sind nicht „nice to have“, sondern Wettbewerbsfaktor.
- Wachstum ist sinnvoll – solange Kultur und Beziehung nicht verloren gehen.
- Führung heißt: Energie freisetzen, Richtung geben, Zukunft sichern.
- Dienstleistung kann differenziert werden – durch Haltung, Qualität, Wertschätzung.
- Visionen machen den Unterschied – für dein Unternehmen und für Mehr als jeden Auftrag.
Wenn du Unternehmer bist oder darüber nachdenkst, einer zu werden: Lass dich von dieser Geschichte inspirieren. Arbeite nicht nur im Unternehmen, sondern zunehmend am Unternehmen. Gestalte Kultur. Entwickle Menschen. Und bleibe authentisch.

Wenn du jetzt Lust bekommen hast, etwas in deinem Unternehmen zu verändern – nimm dir heute 15 Minuten Zeit und beantworte:
- Welche drei Werte möchtest du, dass dein Unternehmen sichtbar verdankt?
- In welchem Bereich musst du Verantwortung abgeben, damit du dich zurückziehen kannst?
- Welche konkrete Maßnahme setzt du in den nächsten 30 Tagen dafür um?
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